Ginover hat geschrieben:
Für mich ist Eleven in erster Linie zerstreut. Er hat was vom typischen zerstreuten Professor. Aber er erscheint mir auch hibbelig oder etwas hyperaktiv, manchmal überfordert, evtl. überheblich...
Daniel Who hat geschrieben:
Ich finde es übrigens nicht so dramatisch, dass er auf eine friedliche Coexistens hofft. Wenn ich die Rolle des Doctors richtig verstanden habe, war er schon immer ein grenzenloser Idealist und Optimist, dem wahrscheinlich nur das Ende des Time Wars einen ordentlichen Dämpfer verpasst hat. Und wir dürfen nicht vergessen, dass er nicht nur die schwierige Vergangenheit der Menschheit kennt, sondern auch die zum Teil ziemlich glorreiche Zukunft. Ich denke es ist ein Versuch mit den Beiden stellvertretend für die Menschheit zu testen, wie weit sie schon ist. Und ich denke, dass er sehr genau weiß, dass das die letzte Chance für die Menschheit ist. Denn wenn es zum Kampf kommt, zieht die Menschheit den kürzeren, bzw. er möchte nicht schon wieder eine Rasse auf dem Gewissen haben. Deshalb auch dieses, die Menschheit ist ja so toll. Ich denke, er wusste ganz genau, dass das nicht stimmt.
zwei statements, die ich vorbehaltlos mit unterschreibe. und letztendlich sind das alles eigenschaften des doctors, nicht seiner jeweiligen inkaranation. klar sind die unterschiedlichen charakterzüge einmal mehr oder weniger ausgebildet, aber die persönlichkeitsstruktur an sich, aber die generelle art, mit situationen umzugehen und seine ziele bleiben gleich.
und die gewisse naivität kommt daher, dass er es sichs in gewisser weise leicht macht:
ja, er rettet den tag, ist dann aber gleich wieder verschwunden. frieden zu schaffen ist weniger arbeit als ihn zu erhalten - und dieses tagesgeschäft überlässt er dann den beschränkten, kurzlebigen kreaturen, die nicht durch einsicht ins web of time die konsequenzen ihrer handlungen bis ins kleinste detail voraussehen können.
der doctor versteht das auch, deshalb ist er auch fähig, den menschen die gröbsten schnitzer und widerwärtigsten taten zu zu vergeben, solange sie einsichtsfähigkeit zeigen (hier tun sich religiöse parallelen auf)...
Daniel Who hat geschrieben:
Allerdings muss ich auch sagen, dass er für mich zu inkonsistent wirkt. Der Doctor kann meiner Meinung nach von Situationen überrascht werden, aber ER ist die KONSTANTE in RAUM UND ZEIT. Er muss mMn über den Dingen stehen. ER gibt eine Chance und wer sie nicht nutzt, hat halt pech. ER dreht den Spieß rum. Das ist für mich der Doctor. Aber in dieser Staffel schaut er doch zu oft einfach nur in die Röhre, er wirkt überfordert und ist zu viel von Amy abhängig.
Vllt hast du aber auch recht Roberta, und ich gewöhne mich noch an diese Art von Doctor, aber für mich war DW eben auch wegen der NICHT MENSCHLICHEN Hauptperson so sehenswert, die scheinbar alles (irgentwie) wieder hinbiegen kann. (Und wenn er es nicht konnte, war es umso verstörender (Fires of Pompeji ... aber selbst da verliert er nicht die Kontrolle halt nur die Alternativen.) Dieses "Wow ... es ist der Doctor" Gefühl ist ein wenig abhanden gekommen.
ich glaube, elevens rückführung zum imperfekten (ala doc one und two) ist absicht. und ehrlichgesagt begrüße ich diese entwicklung.
warum?
je gottgleicher und über-den-dingen-stehender der doctor wird, desto schwieriger wird es, ihn glaubwürdig in gefahr zu bringen und die handlung trotzdem noch spannend sein zu lassen. das ist auch ein grund, weshalb es kaum noch reine historische episoden gibt (was ich sehr traurig finde). aber die rolle des doctors ist inzwischen so zum übermenschen mutiert, das gewöhnliche sterbliche als gegner kaum noch glaubwürdig zu schreiben sind.
er hat seine mächtige holzkiste, das sesam öffne dich (pyschic paper) und das fast-alles-könnendene-random-plot-solving-device (screwdriver). dazu ist er mit den jahren immer intelligenter und widerstandsfähiger gegen alles mögliche gemacht worden. diese entwicklung gibt es ja nicht schon seit new-who. würde sagen, seit der pertwee-ära, als er auf erden gefangen war und der alien-aspekt stärker betont wurde...
wie auch immer: ich find es gut, die superlative etwas runter zu fahren - was besonderes bleibt der doc doch allemal.