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 Betreff des Beitrags: Charakterdiskussion: Jack Harkness
BeitragVerfasst: Di 24. Mär 2009, 21:25 
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Hm ... nachdem ich nun Torchwood "durch" geguckt habe, würde ich mich gerne mit euch zusammen ein wenig mit den Charakteren beschäftigen.
Denn irgendwie sind die ganzen Aliens und Phänomene nett, aber letztendlich läuft es immer wieder auf die Charaktere hinaus.

Zunächst einmal gefällt mir, dass in der Serie das Konzept der "flawed characters" zum Tragen kommt. Der "reine" Held ist zwar auch interessant, aber doch auch weitaus weniger betrachtenswert, als einer dieser "flawed characers".
Einer der Punkte, die für mich einen erheblichen Unterschied zu "Doctor Who" ausmachen, ist gerade dieser Punkt. Der Doctor ist "flawless", er trifft zwar manchmal Entscheidungen, die schwer und schmerzhaft sind, aber am Ende sind sie immer "for the greater good" und moralisch einwandfrei. Ebenso gilt das weitgehend für seine Companions. Der Doctor selber ist zwar komplex und voller Tiefe, aber eher durch einen bedrückenden Hintergrund, permanente Selbst-Aufopferung anderer, netter Charaktere und moralische Last der Vergangenheit, als durch aktuelle Entscheidungen, die moralisch fragwürdig oder gar egoistisch sind.
Anders die Torchwood-Charaktere, die alle irgendwann am Rad drehen und aus der Spur laufen. Aus verständlichen Gründen, aber eben doch aus teilweise recht fragwürdigen Motiven oder rein egoistischen Beweggründen.
Eben "flawed characters". Wobei es mir gefällt, dass die Autoren den Unterschied zu "dysfunctional characters" sehr gut kennen und die beiden Typen nicht planlos verwechseln. Owen erscheint mir manchmal hart an der Grenze zum "dysfunctional character", bzw. überschreitet diese Grenze auch schon mal, aber das scheint von den Machern durchaus beabsichtigt.


Wenn man sich die Charaktere im Detail anguckt, würde ich gerne mit Jack anfangen, weil er doch der dominanteste der Charaktere zu sein scheint. Ich hab mir dazu ein paar ungeordnete Gedanken gemacht (keine Ahnung, ob das hier richtig aufgehoben ist, oder ob ich dazu einen eigenen Thread aufmachen soll, oder ob ich damit hier komplett daneben bin), die ich gerne mit euch diskutieren würde.



Jack Harkness - Versuch einer Analyse


Wie schon in einem der Episodentreads angefangen, möchte ich den Charakter "Jack Harkness" gerne etwas näher beleuchten, denn er ist in meinen Augen der schillerndste und komplexeste, aber auch tragischte Charakter der Serie. Wohl auch, weil er schon in "Doctor Who" angelegt wurde und von Allen die meiste Zeit hatte, sich zu entwickeln. Dieser "Vorlauf" gibt ihm die Chance, mehr Tiefe zu zeigen, als die anderen Charaktere es können.
Damit will ich den anderen Charakteren keine Tiefe oder Komplexität absprechen, nur sehe ich sie nicht so ausgeprägt dargestellt, wie bei Jack.

Bruchstückhafte Blicke in Jacks Vergangenheit bringen auch nur fragmentarischen Aufschluss über das, was den Charakter ausmacht. Weit in der Zukunft geboren, ist er ein "time agent", was auch immer das bedeutet (scheinbar eine zukünftige intergalaktische Organisation, die Dinge im Zeitablauf überwacht?), kommt vom Weg ab, wird Betrüger (scheinbar recht erfolgreich), trifft den Doctor, stirbt, wird von Rose wiederbelebt und dadurch unsterblich.
Im Gegensatz zum Doctor ist er nicht uralt, hat aber wohl in seinem Leben unverhältnismäßig viel erlebt.
Was bedeuten diese Informationen für den Charakter?
Auf jeden Fall ist er traumatisiert durch die Wiederbelebung, muss lernen, mit dem unbekannten Konzept der Unsterblichkeit zu leben. Damit wird er zu einer tragischen Figur, die ersteinmal ihren Platz in diesem Konzept finden muss. Auch wenn er die Tatsache mit Charme und Flappsigkeit zu überspielen versucht, gibt es immer wieder Momente, in denen das nicht vollständig überzeugend wirkt.
Dagegen steht seine hochgradig charmante, charismatische Ausstrahlung, die sicherlich durch das tragische Element seines Charakter unterstützt wird.
Charisma ohne wirkliche Tiefe ist unattraktiv, wenigstens dann, wenn es über eine längere Zeit geht. Und man kann über Jack vieles sagen, aber unattraktiv ist er zu keiner Zeit.
Er scheint durch seine charmante, leichtherzige Art locker mit der Situation umzugehen, aber kleine Spotlights lassen einen ahnen, dass da viel mehr ist.

Wo also ordnen wir diesen Charakter ein?
Angelegt scheint er mir als klassischer Antiheld.
Zitat:
Ein Antiheld (Gegenheld) ist ein Figurentypus der darstellenden Kunst (Literatur, Film oder Comic). Während die dramatische Hauptfigur (der Protagonist) einer Geschichte durch ihre überlegene Charakter-, Verstandes- oder moralische Stärke zur Identifikation einlädt, ist es beim Antihelden gerade eine Schwäche, die sympathisch wirkt. Er ist etwa moralisch stark, aber verstandesschwach wie Don Quijote oder Simplicius Simplicissimus. In der moderneren Literatur gelten [...] Antihelden brechen mit der Möglichkeit des Eskapismus, bei der der Leser seine Wunschträume auf die Hauptfigur projizieren kann, genauso stark, schön, tapfer oder klug zu sein wie der Held der Geschichte. Dafür sind Antihelden in der Regel die vielschichtigeren, tiefer und exakter gezeichneten Charaktere, da sich hier auch Verletzungen und Schwächen einer Figur darstellen lassen. Schließlich lassen Antihelden auch Komik auf Kosten der Hauptfigur zu, denn sie sind potentielle Narren (Komödie). So können diese auch parodistisch eingesetzt werden. (Wikipedia)


Im Verlauf entwickelt er Tendenzen zum "byronic hero", was ich ziemlich interessant finde.
Zitat:
Der Byronische Held hat die folgenden Eigenschaften: Hochintelligent und perzeptiv, gewieft und anpassungsfähig, oft weltgewandt und hochgebildet, selbstkritisch und introspektiv, mysteriös, magnetisch und anziehend, kämpft mit Integritätsfragen, verführerisch und sexuell attraktiv, dominant in sexuellen Beziehungen und Interaktionen mit Menschen, widersprüchliche Gefühle mit bipolaren Tendenzen, Launenhaftigkeit, Ablehnen sozialer Institutionen und Normen, ein Außenseiter, oder Ausgestoßener, hat „dunkle“ Eigenschaften, die man normalerweise nicht mit einem Helden in Verbindung bringt, wenig Respekt vor Rang und Privilegien, eine belastete Vergangenheit, er ist zynisch, schwierig und / oder arrogant, oft selbst-destruktiv, Einzelgänger, oft von der Gesellschaft abgelehnt.
(Hier verwende ich die freie Übersetzung einer Bekannten von mir, die (wie ich auch) die deutsche Wiki-Version für zu restriktiv und weniger zutreffend empfindet)


Was also ist Jack?
Definitiv als Antiheld angelegt, entwickelt er sich in meinen Augen zu einer Vermischung verschiedener Heldentypen. Und gerade die Kombination aus Antiheld und byronischer Held ist sehr interessant und bietet Raum für multiple Interpretationen.

Auch stellt er eine zusätzliche Besonderheit dar, da er in "Who" als Antiheld angelegt wurde und einen Gegenpart zum Doctor bildet. In "Torchwood" hingegen avanciert er zur Hauptfigur, die Charakteranlage bleibt jedoch bestehen, so dass er ein Gegenpart zu etwas ist, das nicht existiert (zumindest nicht aktiv in das Geschehen eingreift). Das setzt ihn in eine merkwürdige Position.
Erscheint er vielleicht deshalb manchmal so eigenartig bezuglos?
Ein Gegenpart ohne Part, zu was macht das Jack?
Seine bruchstückhaft erkennbare Vergangenheit verleiht ihm Tiefe, macht ihn für sich selber gesehen konsistent, aber wo ordnet man ihn zwischen den anderen Charakteren ein?

Im Thread zur Episode "Countrycide" wurde angemerkt, dass sein finaler Auftritt unpassend "heldenhaft" wirkte, und das passt eigentlich genau in diese Fragestellung. Wirkt er deshalb so unpassend in der Heldenszene, weil er eigentlich nicht der "Held" ist, sondern eben der Antiheld? Wirkt die Szene deshalb aus der Reihe fallend, weil das die Szene für "den Helden" gewesen wäre und dadurch, dass der Antiheld sie ausgeführt hat, wirkt sie merkwürdig deplaciert? Oder Jack wirkt in ihr deplaciert?



Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Dynamik des Charakters in der Gruppe.
Auffällig ist die Häufigkeit, mit der der Zuschauer sieht, wie Jack das, was ihm nahe geht, ihn verletzt, mit sich alleine ausmacht.
Es macht den Charakter sowohl stark, als auch verletzlich in der Sicht des Zuschauers. Einerseits ist es eine Eigenheit des Heldentypus "einsamer Streiter", andererseits ist es für die Mitcharaktere, auch stellvertretend für den Zuschauer, schwer erträglich, ein solches Verhalten zu sehen.
Für Jack ist es leichter, für den Rest des Teams ist es schwer. Es ist immer leichter, selber zu leiden, als auszuhalten, dass Menschen, die einem nahe stehen, hilflos das eigene Leid miterleben müssen.


So, ich hör jetzt hier erstmal auf, sonst liest niemand mehr den ganzen Wust ... :mrgreen:
Wenn ich zu viel schwafele, schickt mich einfach in die albernen Spamthreads, da kann ich mich auch gut ausleben. *lach*

es grüßt
Avarra

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 Betreff des Beitrags: Re: Allgemeine Charakterdiskussion
BeitragVerfasst: Mi 25. Mär 2009, 00:04 
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Klasse Avarra! Das ist keineswegs Spam und verdient, dass ich mich damit genauer auseinandersetze, als ich es um 24.00 Uhr noch hinkriege *g* Entschuldige daher, dass ich dazu jetzt nicht direkt etwas schreibe.

Sollen wir nicht eventuell zu jedem der Figuren eine eigene Charakterdiskussion (Charakterdiskussion: Jack Harkness, Charakterdiskussion: Ianto Jones usw.) eröffnen? Lohnen würde sich das auf jeden Fall und dann kämen wir nicht durcheinander, sondern könnten uns im jeweiligen Topic auf die jeweilige Figur konzentrieren. Ich ändere das jetzt hier im Topic-Titel mal. Solltest du das nicht wollen, ändere es einfach wieder.

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BeitragVerfasst: Mi 25. Mär 2009, 15:26 
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Ja, natürlich bin ich einverstanden.
Eigentlich hatte ich das auch ein wenig so geplant, wollte dann aber nicht zu pompös daher kommen und gleich einen extra Jack-Thread für meine Gedanken über Jack aufmachen.
Allerdings denke ich, dass der erste Absatz, der sich allgemein mit den Charakteren beschäftigt, dann doch eher in einen allgemeinen Charakterdiskussionsthread passt. Dort kann man dann die einzelnen Charaktertypen auseinanderfusseln und gucken, wer welche Art von Charakter ist und wie das zusammenarbeitet.
Also eher eine allgemeine Diskussion darüber, was die Macher mit den Charakteren angestellt haben. :mrgreen:

Wenn du einverstanden bist, kopiere ich das raus und mache einen allgemeinen Thread dazu auf.

es grüßt
Avarra

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BeitragVerfasst: Mi 15. Apr 2009, 23:43 
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Also als erstes finde ich die Idee besonders gut sich näher mit den Charaktere zu beschäftigen und auch jedem seinen eigenen Thread zu geben.

Finde auch deine Ausarbeitung mehr als beeindruckend.
Bin damit nur gerade total überfordert, besonders auch mit den verschiedenen Charakterarten und dem Antiheld.

Bin sehr sehr froh, dass sich die Leute hier im forum näher mit den Charakteren beschäftigen wollen, besonders weil es das ist was bei vielen Foren fehlt.

Muss mich aber erstmal sehr viel genauer mit deinem Post beschäftigen um da irgendwas drauf antworten zu können.
._.


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BeitragVerfasst: Fr 5. Jun 2009, 15:42 
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Obwohl es um Jack geht, entlockt mir eine deiner Bemerkungen über den Doctor den ersten Kommentar. Denn ich finde keineswegs die Entscheidungen des Doctors allesamt moralisch einwandfrei und ich halte ihn in regelmäßigen Abständen auch für durchaus egoistisch.
Aber kommen wir zu Jack.

Obwohl er mit Sicherheit in der Tat der dominanteste Charakter ist (mal abgesehen vielleicht von Gwen - wobei es schon Stoff für einen eigenen Thread böte, darüber zu diskutieren, warum Owen trotz seines Auftretens keineswegs ein dominanter Charakter ist *g*) finde ich es am allerschwersten, über ihn zu schreiben.

Jack erscheint mir sowohl völlig eindeutig als auch absolut nicht greifbar...
Man glaubt, ihn komplett erfasst zu haben, aber wenn man schreiben soll, was ihn ausmacht, fehlen einem die Worte.
Den Vergangenheits- und damit Komplexitätsvorsprung den Jack anfangs hat, verliert er spätestens in der Folge, in der die ganzen Rückblicke gezeigt werden - und trotzdem hat man das Gefühl, über ihn mehr zu wissen.
Ich denke, dass das vor allem daran liegt, dass man in Doctor Who DIE Seite von ihm zu sehen bekommt, die er in Torchwood niemals zeigt - nämlich den unsicheren Jack... Jack darf in Torchwood leiden, weinen, toben, traurig sein... aber er erscheint eigentlich zu keiner Sekunde unsicher (korrigiert mich, wenn ich da falsch liege - ich kann mich an nichts erinnern).
In Gegenwart von Rose und dem Doctor hingegen, wird er plötzlich total unsicher. Weniger durch Worte oder Taten, sondern vielmehr vom ganzen Ausdruck her. Seine Körpersprache und seine Mimik sind in Gegenwart des Doctors und Rose oftmals völlig anders, als wir es in TW je zu sehen bekommen.

Ich habe ihn übrigens in DW nie als Antihelden betrachtet. Dafür wird er von der ersten Sekunde an viel zu sympathisch gezeichnet und als klar wird, dass er betrügen wollte, sagt er dies in einem Tonfall, der mehr als deutlich macht, dass er sich dafür schämt - er ist in dieser Folge vielmehr "zweiter Held" neben dem Doctor und damit für diesen ja sogar akuter Grund zur Eifersucht.

Ich finde auch nicht, dass Jack in Countrycide deplaziert wirkt. Für mich wirkt er gerade in dieser Szene sehr selbstsicher, glaubhaft und zielgerichtet. Er hätte in dieser Szene meiner Meinung nach auch in Kauf genommen, Leute aus dem Team zu treffen nur um den "Job" zu beenden. Damit ist die Art des Heldentums plötzlich eine andere als die, die ihm da im allgemeinen unterstellt wurde. ICH für meinen Teil hab jedenfalls laut gejubelt und gejohlt, als Jack durch die Tür brach.

Jack kommt mir in TW wie jemand vor, der eigentlich woanders sein möchte - aber nicht weiß, wo er sonst hin soll.
Denn eigentlich ist er auch beim Doctor fehl am Platze...

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BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 11:26 
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Hallo :D Möchte mich heute auch mal kurz zu Wort melden (ich bin die, die immer viel zu tun und wenig Zeit hat *smile* werd mich also sicher nicht als Rekordposter outen)

Aber ich finde den Eröffnungs Beitrag einfach sooooo gut. APPLAUS!!!!! (Germanistikstudium????)

So mal schauen, ob ich meine Gedanken leidlich nachvollziehbar auch in Worte fassen kann ...

Jack ist definitiv eine nicht fassbare Figur, die man einfach in keine Schublade einordnen kann die ständig Wieter- und auch Rückentwicklungen durchmacht. Sich mit dieser Figur auseinanderzusetzen heißt, dass man seine eigenen Gedanken und Eindrücke ständig revidieren und anpassen muss. Und das macht die Sache spannend, interessant ... und mitunter anstrengend!!!

Ok, ich versuch es mal chronologisch:

Erste Begegnung mit Jack in Doctor Who. Mein Eindruck: charmanter Betrüger. Jemand der sich so durch's Leben wurschtelt, sehr anpassungsfähig ist und sich mit seiner charmanten Art wohl auch schnell Freunde macht. Dabei moralisch vielleicht nicht immer ganz einwandfrei aber völlig ohne die Absicht irgendjemandem bewusst zu schaden.
Jetzt nicht so unbedingt der typische Antiheld in meinen Augen aber sicher eine Kontrastfigur zum Doctor.
Entwicklung in dieser Staffel machte so den Eindruck: großes Kind ist ein wenig vom Weg abgekommen und wird von Papa an der Hand genommen und wieder auf den Pfad der Tugend zurückgeführt ;)

Zweite Begegnung in Torchwood Staffel eins und hier plötzlich in der Rolle des Teamleaders (war kurzzeitig ein wenig gewöhnungsbedürftig). Hier sieht man einfach einen Charakter, der zuweilen stark mit sich selbst hadert und letztlich eigentlich ein Ziel verfolgt: den Doctor wiederfinden und sich über sich selbst Klarheit zu verschaffen - geprägt durch regelm. Nahtoderfahrungen, ein übermenschlich langes Leben und den damit verbundenen Verlust einiger liebgewonnener Menschen. Da kommt ein gewisser Zynismus als Charakterzug durch, der vorher so nicht da war. Der gute alte Charme ist zwar immer noch vorhanden, allerdings kommt es einem auch hin und wieder so vor, als würde dieser nun manchmal bewusst als Mittel zum Zweck eingesetzt. Und man hat den Eindruck, dass Jack sich mit seiner Führungsrolle, in die er ja mehr oder weniger auch durch Zufall hineingezwungen wurde, da sonst einfach keiner da war, nie wirklich voll und ganz identifizieren konnte.

Dritte Begegnung 3. Staffel Doctor Who: Der größundte Wunsch - auf den er seit über einem Jahrhundert hingearbeitet hat, erfüllt sich. Jack trifft endlich den Doctor wieder und bekommt endlich Klarheit über sich selbst. Die kurioseste Szene war für micdrüber freut die, als dann Jack tatsächlich den Docotr rügt, als diese Alienfrau (Chan war glaub ich der Name) vom Tode ihres Volkes berichtet, der Docotr sich diebisch, dass er doch mal wieder Recht behalten hat und von Jack drauf aufmerksam gemacht wird, dass doch ein wenig Anteilnahme angebracht wäre. Das war schon ein wenig verkehrte Welt...

Dann zweite Staffel Torchwood:
Jack hat die Leaderrolle bewusst und diesmal auch ganz freiwillig wieder übernommen. Er macht den Eindruck, jetzt zu wissen wer/was er sein will und wohin er gehört. Und er füllt diese Rolle dann in dieser Staffel auch voll und ganz aus und lässt sich sogar wieder auf eine Beziehung ein.

Und letztlich in der dritten Staffel kommt dann wieder der Eindruck durch, dass er die "Heldenrolle" in der ihn andere sehen wollen schlicht satt hat und einfach nur "verschwinden" will.

Bleibt die Frage offen, ob wir eine weitere Entwicklung zu sehen bekommen ...


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BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 18:28 
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Dieser Thread ist eine tolle Idee - ich werde wohl mehr lesen als schreiben, da ich viel zu oft nur zustimmend nicken kann.

Avarra: Ein Anti-Held ist Jack bestimmt nicht. Ja, er tauchte auf, weil er den Doctor betrügen wollte, indem er die Kapsel an ihm verschachern wollte. Er war aber ziemlich schockiert, als er feststellte, dass die Kapsel - die er für harmlos und ungefährlich hielt - für 'the empty child' verantwortlich war. Es ging sogar so weit, dass er dafür sogar bereit war, sein Leben zu opfern. Ich liebe die Szene, wo er mit dem Glas in der Hand in seinem Raumschiff sitzt und dann vom Doctor gerettet wird.

Fussel: mit deiner Charakterisierung bin ich im großen und ganzen einverstanden. ABER nicht mit deiner Interpretation der dritten Staffel.
Spoiler für :
Er hatte zu viel opfern müssen, um die Welt zu retten, dass er es einfach nicht mehr ertragen konnte, zu bleiben. Ich bin mit dieser Lösung nicht wirklich glücklich, aber nachdem, was man ihm in der dritten Staffel zugemutet hat, bin ich damit einverstanden.

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BeitragVerfasst: Mo 14. Sep 2009, 19:43 
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Hmm ok mit der 3. Staffel hab ich mich kurz und knackig gehalten (ich komm nämlich mit diesem Gespoilere nicht klar - Asche über mein Haupt!) daher kams vielleicht auch ein wenig lapidar rüber. Ich sage nicht, dass ich Jack's verschwinden nicht voll und ganz nachvollziehen könnte ... ganz im Gegenteil ... ;)


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BeitragVerfasst: Mo 25. Jan 2010, 02:16 
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Ich bin begeistert....wahnsinn. Tolle Idee! *RIESENLOB!* :rosethumb

Jack ist wirklich schwer einzuschätzen. Er ist teilweise so unnahbar und dann doch wieder so emotional, das man meinen könnte, dass einem gleich das Herz zerspringt (z.B. in der Folge "Captain Jack Harkness").
Er hat sehr viel erlebt und jeder Mensch wäre daran schon zu Grunde gegangen und er versucht stets das Beste daraus zu machen. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass er der Menschheit etwas wiedergeben will, weil er glaubt durch sein langes Leben müsse er ihnen etwas zurück geben, indem er sie vor den Aliens beschützt - als Entschädigung(?). Weil er wahrscheinlich auch der Einzige ist, der die "Gefahr" richtig handhaben kann. Ich meine, alle anderen sind doch irgendwie durchgeknallt. :mauer (<- Ich verwende diesen Smiley wahrscheinlich falsch, aber ich meine, wer läuft schon gegen ne Mauer? ;))
Aber ich weiß nicht, ob ich ihn als Antihelden bezeichnen würde, denn eigentlich ist er kein Gegenpart zum Doktor, sondern wie schon erwähnt derjenige, der Rose zwischen zwei Männern schwanken lässt - wobei ich auch nicht so recht weiß, ob die Männer das nur denken, oder ob Rose wirklich strauchelt zwischen dem Doktor und Jack? :frage
Würde ihn dann schon eher als diesen 'byronic hero' sehen.
Aber vielleicht wollte RTD ihn nicht in irgendeine Schiene stecken, sondern ihn sich selbst entwickeln lassen - soweit das bei einer Figur geht. Er ist schwierig einzuschätzen, das gebe ich zu, doch das ist doch das einzig interessante an ihm - er hat jede Facette, die man sich nur wünschen kann als Fernsehzuschauer - er ist nicht so leicht zu durchschauen. Und ist das nicht der Grund, warum man gespannt am Fernseher sitzt - die Beziehung von Jack zu seinen Kollegen und ihrer Schwächen?

Na gut, ich hoffe man konnte mir einigermaßen folgen. :mrgreen:
LG.

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"It’s like in the films. You step on a butterfly; you change the future of the human race." "Well, tell you what then, don’t step on any butterflies. ...What have butterflies ever done to you? "


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BeitragVerfasst: Mi 5. Dez 2012, 22:22 
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Armer Captain Jack... dieser Artikel hat zwar nicht direkt mit ihm zu tun, aber er zählt fünf Gründe auf, warum Unsterblichkeit ganz großer Mist ist. Wenn man das so liest, da kann er einem wirklich leid tun!

Sehr unterhaltsam geschrieben: http://www.cracked.com/article_18708_5-reasons-immortality-would-be-worse-than-death.html

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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 11:16 
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Wie gut kennt ihr Captain Jack Harkness?
Die Radio Times hat 10 kleine Fragen für euch bereit... :jackbanana

http://www.radiotimes.com/news/2015-03-18/how-well-do-you-know-john-barrowmans-captain-jack-harkness


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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 16:24 
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Ah - einen Fehler hatte ich drin - ich hatte gedacht, dass Jack Torchwood 3 erst in 2006 übernommen hat - aber es war früher ...

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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 17:04 
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Ich hatte mich mit dem Namen seiner Tochter vertan :oops: ... aber ich habe ja sowieso ein schlechtes Namensgedächtnis

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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 17:50 
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Ich hab The Blessing nicht mehr gewusst... aber sonst alles.

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The Doctor: Ah! Now. Sorry. There you are. So, where were we? I was summoned, wasn't I. An Ood in the snow, calling to me. Well, I didn't exactly come straight here; had a bit of fun y'know: traveled about, did this and that, got into trouble, you know me. It was brilliant! I saw the phosphorous carousel of the great Mingelinga Stat, saved a planet from the red carnivorous mor, named a galaxy Alison. Got married! That was a mistake. Good Queen Bess. And let me tell you, her nickname is no longer... mmm. Anyway, what do you want?


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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 18:30 
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Beiträge: 866
Wohnort: Hamburg
Ducky hat geschrieben:
Ich hatte mich mit dem Namen seiner Tochter vertan :oops: ... aber ich habe ja sowieso ein schlechtes Namensgedächtnis

Das war auch mein einer Fehler. Aber 9/10 geht schon in Ordnung, würd ich sagen.

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- Platzhalter, bis ich nen Ersatz habe. Danke, Photobucket...-


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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 19:18 
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Beiträge: 715
Hab 8 von 10 richtig. Den Namen der Tochter habe ich aber auch nur gewußt, weil es Multiple Choice war. Sonst hätte ich auf Lucy getippt. Aber so heißt ja die Schauspielerin ... :roll:


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BeitragVerfasst: Do 19. Mär 2015, 21:09 
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Dumdidum ... 10 von 10 ... :rosethumb
zum Glück habe ich ein gutes Gedächtnis, sonst hätte ich nicht alle Fragen beantworten können :mrgreen:

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