Das scheint ihn ja wirklich mitzunehmen, das ist richtig rührend. Das hätte ich ehrlich nicht so gedacht. Ich habe das noch nie bei einem Schauspieler gesehen und so viel beschäftigt wie er ist... Aber die Crew hat ja nun wirklich viele Jahre eng zusammengearbeitet. Hach, ist das traurig
. Ich hasse Abschiede auch, das muss wirklich hart sein *tröstet mit*.
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Um nochmal auf die Szene zurück zu kommen
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Ich hab sie nochmal gesehen und sehe sie immernoch anders als ihr. Ich will mal kurz erklären, wie und warum:
Also, den Anfang sehen wir noch gleich. Er liegt am Boden, ungläubig noch am Leben zu sein. Das langsame Begreifen mündet in eine beinahe hysterische Freude. Dann das Klopfen. Erneuter Unglaube, dieses Mal das erwähnte "das kann doch wohl nicht wahr sein". "Nicht jetzt noch, alles ist doch vorbei!" sozusagen. Das Nicht-dran-glauben-wollen hält bis zu der Stelle an, wo er seinen Mund schließt. In diesem Moment weiß er, dass es dieses Mal das "richtige" Klopfen, dass die Prophezeiung doch wahr ist. Und wie man der späteren Erklärung entnehmen kann, weiß er auch ganz genau, was passieren wird. Nämlich dass Wilf sich eingeschlossen hat, das Gerät überlädt und er da nicht ohne des Doctors Hilfe rauskommt, was diesen aber in genau dieselbe Lage bringt. Und auf Wilfs Frage, ob er ihn nicht herauslassen könnte, antwortet er schon hier "ja". In vollem Wissen darüber, was geschehen wird. Dass es ihn auch so nicht ruhig lässt, verrät das Schlucken und Zittern der Lippe, der Blick . Also auf mich wirkt das, als ob er es akzeptiert hätte - wenn auch vermutlich nur dass es passiert, nicht die Tatsache an sich, die nennt er ja später nicht umsonst unfair -, dass er den Entschluss bereits gefasst hat. Und als Wilf "I'm sorry" sagt, da kann er schon gar nicht mehr antworten. Das "schon gut" kann man nur noch ahnen, weil diese Worte für den Doctor in diesem Moment natürlich schon eine ganz andere Bedeutung haben. Das zeigt ja auch das traurige Lächeln, als Wilf sagt "just leave me". Er kann nicht. Er freut sich über die Geste, aber er würde das nie annehmen. Trotzdem kann ich auch den Anfang der Klage noch nachvollziehen, gerade dadurch, dass Wilf ja gar nicht darum bettelt gerettet zu werden, sondern im Gegenteil. Eigentlich will er wohl bloß sagen "okay, ich mach's" (vielleicht will er auch sagen "Okay, dann geh ich", aber das spielt nicht so sehr die Rolle, würde er eh nicht tun), aber gerade dadurch, dass Wilf gar nicht auf Kosten des Doctors gerettet werden will, der Doctor aber gar nicht anders kann - und will - und gerade noch dachte, alles überstanden zu haben, den großen Kampf, der seinem "Tod" einen Sinn gegeben hätte, kommt ihm dieses Ende ganz furchtbar belanglos vor. Das lässt ihn verzweifeln. Der Rest ist der Versuch mit dem unbedingten Überlebenswillen einerseits und der aussichtlosen Situation andererseits ins Reine zu kommen. Aber die Worte, die Worte! Selbstmitleid ist eine Sache, aber das ist ein einziger Vorwurf an Wilf, wenn laut ausgesprochen. Wie gesagt, für mich klingen die Worte über Wilfs Unbedeutsamkeit und dass er selbst so viel mehr ist und noch tun könnte, wirklich nur wie fürs Publikum geschrieben, damit sie auch ja recht verstehen, was der Doctor hier aufgibt.
Hm, dafür stimme ich zu, bei "oh, I lived too long" ist er zu irgendeiner Erkenntnis gekommen, ich weiß nur noch nicht welcher. Für mich würde jetzt am besten passen, dass er eben feststellt, dass er mit seiner Klage über seine Bedeutsamkeit wieder in jene WoM-Arroganz zurückfällt.
Das "Wilfred, it's my honor" ist natürlich wieder wunderschön.
So, aber immerhin hat die genauere Analyse dazu geführt, dass ich die Szene als Verarbeitung des oben erwähnten Konflikts akzeptieren kann. Trotzdem bleibe ich dabei, für mich weiß er schon vorher, was er tun wird, auch wenn er sich in einem letzten Aufbäumen dagegen sträubt.
Übrigens habe ich dabei gleich nochmal die Regeneration gesehen. Wenn man sie gleich hinterher schaut, sind seine letzten Worte wirklich berührend (... ich will auch nicht, dass du gehst
!). Da passen sie irgendwie viel besser, als mit der Abschiedstour dazwischen, die eine völlig andere Stimmung vermittelt.