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BeitragVerfasst: Fr 19. Feb 2010, 21:52 
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Inhalt

Der Doctor war bereits in seiner ersten Inkarnation kein guter Fahrer. Gleich in der ersten Szene schafft er es, die Tardis an einer Abhangkante zu landen und von selbiger zu kippen. Das verschafft ihm und seinen Companions nicht nur eine holprige Ankunft im alten Rom, sondern auch einen längeren Aufenthalt als ursprünglich gewünscht. Man nistet sich in einer verlassenen Landvilla ein und genießt das Leben.
Doch die Fremden ziehen die Aufmerksamkeit der Sklavenhändler Didius und Sevcheria auf sich, die Ergänzung für ihre Ladung suchen. Während der Doctor und Vicky zu einer Spritztour in Rom aufbrechen, werden Ian und Barbara überwältigt und verschleppt. Ian wird bereits vor Ort als Galerensklave verkauft. Sein Schiff geht im Sturm unter und auch er begibt sich nach Rom, nur um im Gefängnis zu landen, mit der Aussicht auf ein unrühmliches Ende als Gladiator im Circus Maximus.
Barbara bleibt länger bei den Sklavenhändlern und geht in Rom per Höchstgebot an einen gewissen Tavius, der sie als Dienerin an Kaiser Neros Hof bringt. Dieser findet Gefallen an der Britin und sie hat alle Hände voll zu tun, sich seinen Annäherungsversuchen zu widersetzen. Beim Versteckspiel im Palast stolpert sie fast (und das mehr als einmal) mit Vicky und dem Doctor zusammen.

Dieser wurde versehentlich für den Musikanten Maximus Petullian gehalten, dessen Platz er einnehmen konnte, weil dieser ermordet wurde. Sich inmitten der antiken Intriganten, Giftmischer und Lebemänner gegen diverse Attentate zu behaupten, ist eine ganz neue Herausforderung. Bald ist auch klar, weshalb der Doctor um sein Leben fürchten muss:
Der Mann, dessen Rolle er eingenommen hat, wollte Nero töten. Der Doctor weigert sich natürlich dies zu tun, da er die Geschichte nicht verändern darf. Er ist es sogar, der Nero mit einem geschickt entfachten Feuer auf die zündende Idee bringt, die Hauptstadt seines Reiches abzufackeln.

In den Wirren der Brandstiftung entkommen unsere Helden (Ian und Barbara haben inzwischen wieder gefunden) der Stadt Rom.


Bewertung

Besonders positiv sind mir Ian und Barbara aufgefallen. Ich mag die beiden schon von anderen Geschichten und auch hier zeigt sich einmal mehr, dass man es mit realitätsnahen und kompetenten Conpanions zu tun hat. Sie sind nicht die zielgruppenbewussten Jungspunte vieler Folgejahre, sondern eher reife Personen, die bereits wissen, wer sie sind.
Auch haben sie ein gutes Gefühl dafür, wie man sich in fremden Zeiten verhält. Sie verstehen das "different morality"-Prinzip, ohne es vorher erklärt bekommen zu haben - und setzen sich trotzdem leidenschaftlich für das ein, was sie richtig finden.

Auch der erste Doctor ist mir hier sehr sympathisch. Er hat sich entwickelt, ist weit weniger griesgrämig als in seinen ersten Folgen. Unter der kautzigen Fassade scheint immer öfter der spitzbübische Schalk daurch (Harfen-Episode! :mrgreen: ). Auch in Action-Szenen wird er eingebunden:
In der Kampfszene mit dem Attentäter stellt sich heraus, dass der Doctor zwar äußerlich alt wirkt, aber keineswegs ein Greis ist. Zwiespältig finde ich die Rolle des Doctors bei den Plänen Neros. Anders als bei "Fires of Pompeii" scheinen ihn keinerlei Gewissensbisse zu plagen - obgleich er Nero zu einem pyromanischen Wahn inspiriert, der tausende das Leben kosten wird.
Die Schrecken der Nero-Herrschaft auf breite Bevölkerungsschichten gehen für den Zuschauer in dem locker-fluffigen Hofgeplänkel weitestgehend unter. Bei der Szene mit dem brennenden Horizont wird das Lachen des Doctors mit dem Neros zu überblendet. Jemandem, der zweimal überlegt, wird hier fast makaber klargemacht, dass der Doctor und Nero einiges gemein haben:
Sie stehen als Götter über den Sterblichen, das Universum ist ihr Spielball, wenn sie Entscheidungen treffen (beunruhigender Weise oft, ohne diese voll zu durchdenken), hat das Konsequenzen, denen man nicht entrinnen kann. Und ja, es gibt Opfer. Eine ganze Menge davon.
Zu diesem Zeitpunkt scheint der Doctor noch eine emotionale Distanz dazu zu besitzen. In "Fires of Pompeii" hat er diese verloren. Ob das gut oder schlecht ist, wage ich nicht zu sagen.

Insgesamt ist das Erzähltempo eines der reduziertesten, das ich bisher bei Who gesehen habe: Langsame Schnitte, vieles wird in Realzeit präsentiert. Kein Popcorn-TV, sondern eher eine Dokumentation der antiken Lebenswelt.
Die Folge hat eindeutige Längen, die man durchstehen muss (und bei denen man nebenbei was anderes machen kann ... bzw. fast muss, um sein Hirn voll zu beschäftigen ;)). Wer dran bleibt, wird jedoch mit einer runden Geschichte belohnt.

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River: "Does sarcasm help?" Doctor: "It would be a great universe if it did."


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BeitragVerfasst: Mo 22. Feb 2010, 15:03 
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Also mir hat die Folge richtig gut gefallen, Längen haben alle Classic Who Folgen. Aber is jetz in dieser Folge für meine Geschmack nicht so schlimm. Ich finds richtig lustig wie jeweils der Doc und Vicky, und Ian und Barbara im Palast sind, und keiner vom Andren weiß lol und dann am Ende der Doctor meint die 2 sin die ganze Zeit in der Villa gewesen und habn relaxed und weiß von gar nix eifnach zum Todlachen :heulvorlachen

Auch witzig wenn man danach noch mal Fires of Pompejii sieht und plötzlich fällt einem die Bemerkung auf (weil er ja erst denkt er is in Rom) dass er schon vor Ewigkeiten mal da war, und dieses Ich hatte nix mit dem Feuer zu tun, naja ok fast nix naja vielleicht ein bisschen lol das hat ja schon der 1. Doc gmeint, hab ICH ihn auf die Idee gebracht? ICH doch nicht lol nein er hat ja nur die Landkarte von Rom angezündet und Nero meinte jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa dass is es brilliant so machen wir das :) :rollen

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""5 million Cyberman easy, one doctor now you`re scared!
http://www.youtube.com/watch?v=Hvox9nmFFX0


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BeitragVerfasst: Mo 22. Feb 2010, 15:30 
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Großartige Folge! Noch nie habe ich Hartnell's Doctor so fröhlich und witzig erlebt. Der kleine Urlaub scheint ihm wirklich gut getan zu haben, er ist so entspannt wie nie und gönnt sich einfach mal ein wenig Spass.
Überhaupt, Spass, fast ein Novum in der alten Serie, dass soviel Wert auf die Unterhaltung gelegt wird. Alleine, dass sich Ian mit Barbara und der Doctor mit Vicki immer nur fast über den Weg laufen, was am Ende darin gipfelt, dass der Doctor behauptet, die beiden hätten sich ein laues Leben gemacht, während er die ganzen Abenteuer erlebt hat.

Oder die Szene, als Nero zum Spiel einen Stuhl verlangt und der Doctor erstmal annimmt, der Stuhl wäre für ihn :rollen
Ganz groß auch sein Kommentar "There's our hissing friend again." sowie die Szene, als er das Geräusch nachmacht... so schräg! :heulvorlachen

Auch von Vicki bin ich sehr positiv überrascht. Sie ist witzig, pfiffig und gibt selbst dem Doctor ordentlich Kontra. Sie erinnert mich sehr an Rose. Das erste Zusammentreffen von ihr und dem Doctor mit Nero hat mich ganz stark an Rose und Königin Victoria in "Tooth & Claw" erinnert. "I can't believe I'm meeting him."

Der wirklich einzige Kritikpunkt an dieser Folge ist der leichtfertige Umgang mit dem Feuer in Rom. Vicki schwärmt nur davon, bei diesem historischen Ereignis zuzusehen und der Doctor kichert sich sogar eins, kein Gedanke an die tausenden Menschen, die dort brennen, woran er nicht ganz unschuldig ist.
Da gefiel mir der Ansatz in Fires of Pompeii durchaus besser. Wie Hartnell hat Tennant dort zwar auch die Einstellung, dass sich die Geschichte nicht ändern lässt. Und wie Hartnell ist Tennant am Ende für den Verlauf der Ereignisse verantwortlich. Aber Tennants Doctor hat mit dieser Entscheidung zu kämpfen und wird davon gequält. Außerdem hat er die sehr starke Donna an seiner Seite, die ihm einen Teil der Entscheidung abnimmt und die durch ihr Bestehen auf der Rettung der Familie zumindest eine Winzigkeit Gewissensberuhigung erzeugt.

Was mir noch aufgefallen ist, im Unterschied zu den neuen Folgen: Sowohl in den alten als auch in den neuen Folgen werden gerne mal historische Ereignisse besucht. In den alten Folgen geraten die Reisenden dann aber meist in Probleme, die mit der jeweiligen Zeit zu tun haben. In den neuen Folgen hingegen ist es meistens so, das sich Außerirdische in die historischen Ereignisse einmischen und der Doctor das dann geradebiegen muss.

Alles in allem hat mir die Folge super gefallen, noch nie habe ich bei Classic Who so viel Spass gehabt. Ich hoffe, dass es ein wenig in dieser Richtung weitergeht.

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BeitragVerfasst: Mo 22. Feb 2010, 17:34 
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Roland_Deschain hat geschrieben:
Was mir noch aufgefallen ist, im Unterschied zu den neuen Folgen: Sowohl in den alten als auch in den neuen Folgen werden gerne mal historische Ereignisse besucht. In den alten Folgen geraten die Reisenden dann aber meist in Probleme, die mit der jeweiligen Zeit zu tun haben. In den neuen Folgen hingegen ist es meistens so, das sich Außerirdische in die historischen Ereignisse einmischen und der Doctor das dann geradebiegen muss.


ich finds auch schade, dasa fast immer aliens herhalten müssen. die zeitreisen an sich sind schon spannend genug - äußere aggressoren werden da oft genug nur als krücke missbraucht, weil man keine andere story hinkriegt. würde mich freuen, wenn etwas in der der art von "the romans" öfter käme.

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BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 10:39 
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Au weia - der Doctor spielt die Leier ... oder: Doctor Who meets Quo Vadis & Ben Hur & Spartacus, inszeniert von den Marx Brothers ;)

Die Eröffnungsszene - Absturz der TARDIS - Ian, von dem man denkt, er sei ohnmächtig, aber der einfach nur das Leben genießt. :mrgreen:
Dann Dialoge wie dieser: Doctor: "That´s right, Chesterfield." - Barbara: "Chesterton." - Doctor: "Hm? Barbara´s calling you." :heulvorlachen

Der Doctor, der sich "seinen" Namen nicht merken kann ("Of course I know my name. It´s...it´s...it´s...."), aber dann ohne zu spielen, als bester Leierspieler Roms gefeiert wird. Und von dem man erfährt, dass er um 1900 rum mal einen Wrestler trainiert hat ("Of course I can fight. I was the one to teach the Mountain Mauler of Montana."). Und der Nero dann versehentlich auf die Idee bringt, Rom abzufackeln ...

Und die meiste Zeit befinden sich - bis auf Ian - alle in Neros Palast und doch schafft man es immer, sich nicht über den Weg zu laufen, was bei Neros Jagd auf Barbara wirklich schon Slapstick-Niveau hatte (das ist als Kompliment gemeint)

Bei Nero musste ich an Peter Ustinov denken (Quo Vadis"), und natürlich kommt der Darsteller nicht an ihn heran, aber er ist sehr gut (und Sir Peter ist eh unerreicht)

Von der Qualität her meiner Meinung nach durchaasu mit "The Dalek Invasion of Earth" zu vergleichen, nur das der Focus hier natürlich mehr auf Comedy denn auf Drama ausgerichtet ist

SUPER!

miriquidi hat geschrieben:
Roland_Deschain hat geschrieben:
Was mir noch aufgefallen ist, im Unterschied zu den neuen Folgen: Sowohl in den alten als auch in den neuen Folgen werden gerne mal historische Ereignisse besucht. In den alten Folgen geraten die Reisenden dann aber meist in Probleme, die mit der jeweiligen Zeit zu tun haben. In den neuen Folgen hingegen ist es meistens so, das sich Außerirdische in die historischen Ereignisse einmischen und der Doctor das dann geradebiegen muss.


ich finds auch schade, dasa fast immer aliens herhalten müssen. die zeitreisen an sich sind schon spannend genug - äußere aggressoren werden da oft genug nur als krücke missbraucht, weil man keine andere story hinkriegt. würde mich freuen, wenn etwas in der der art von "the romans" öfter käme.


Ja, das kann ich nur unterstreichen!!!!!

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BeitragVerfasst: Mo 7. Jun 2010, 16:18 
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Herr Duck hat geschrieben:
miriquidi hat geschrieben:
Roland_Deschain hat geschrieben:
Was mir noch aufgefallen ist, im Unterschied zu den neuen Folgen: Sowohl in den alten als auch in den neuen Folgen werden gerne mal historische Ereignisse besucht. In den alten Folgen geraten die Reisenden dann aber meist in Probleme, die mit der jeweiligen Zeit zu tun haben. In den neuen Folgen hingegen ist es meistens so, das sich Außerirdische in die historischen Ereignisse einmischen und der Doctor das dann geradebiegen muss.


ich finds auch schade, dasa fast immer aliens herhalten müssen. die zeitreisen an sich sind schon spannend genug - äußere aggressoren werden da oft genug nur als krücke missbraucht, weil man keine andere story hinkriegt. würde mich freuen, wenn etwas in der der art von "the romans" öfter käme.


Ja, das kann ich nur unterstreichen!!!!!


wie schon anderswo gesagt, ist es inzwischen einfach das problem, dass die figur des doctor mit der zeit zu sehr übermensch geworden ist - es wird richtig schwierig, ihm "normale" situationen oder einfache menschliche gegner entgegenzusetzen, wenn diese ihn glaubhaft in gefahr bringen sollen.
schwer, aber nicht unmöglich.
ein schönes beispiel dafür (um im alten rom zu bleiben): "fires of pompeii" - es gibt auch eine pompeii story ohne monster, und zwar das seven/mel bifi "fires of vulcan". da ist es glaubwürdig, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man das in ein 45 minuten-format bekäme.

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