Auf diese Geschichte war ich natürlich besonders gespannt, die erste Regeneration des Doctors. Ich habe es geschafft, spoilerfrei zu bleiben und hatte somit keine Ahnung, worum es in der Episode geht oder was zur Regeneration führen würde. Ich konnte mich also komplett überraschen lassen.
Leider gibt es nur noch die ersten drei Teile, aber der letzte Teil liegt zumindest in einer sehr gut gemachten Rekonstruktion vor.
Story:
Teil 1:
Der Doctor landet mit seinen Begleitern Ben und Polly im Jahr 1986 in der Antarktis, ganz in der Nähe eines Raumfahrtkontrollzemtrums. Von dort aus wird der Flug der Raumfähre Zeus IV überwacht. Die drei werden in die Station gebracht und befragt, wie sie dort hinkommen.
Währenddessen kommt das Raumschiff von seinem Kurs ab, außerdem verliert es rapide an Energie und auch die Astronauten fühlen sich ausgelaugt.
Der Doctor glaubt, eine Erklärung dafür zu haben, aber General Cutler, der militärische Leiter der Station, schenkt ihm kein Gehör.
Es stellt sich heraus, dass die Energie durch einen in der Nähe der Erde aufgetauchten neuen Planeten absorbiert wird. Außerdem landet vor der Station ein fremdes Raumschiff, aus dem drei Cybermen zur Station kommen.
Teil 2:
Die Cybermen dringen in die Station ein, überwältigen General Cutler und nehmen alle anderen als Geiseln. Die Menschen versuchen zu verhandeln und bitten, dass sie wenigsten versuchen dürfen, das vom Kurs abgekommene Raumschiff zu retten. Die Cybermen aber lassen dies nicht zu, Emotionen sind ihnen fremd. Wenig später explodiert das Raumschiff.
Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem neuen Planeten um Mondas handelt, den einstigen Schwesterplaneten der Erde. Dessen Bewohner waren einmal wie die Menschen, aber im Laufe der Zeit haben sie ihre schwache Existenz perfektioniert, ihre Körper aufgerüstet und unnötige Emotionen entfernt. Menschliche Gehirne in aufgerüsteten Körpern, Cybermen.
Die Cybermen erklären, dass Mondas große Mengen Energie von der Erde absorbiert, die dadurch zerstört werden wird. Daher sollen die Menschen nach Mondas kommen und Cybermen werden.
Es kommt zu einem Kampf, bei dem die drei Cybermen zerstört werden. General Cutler erfährt, dass sein Sohn auf eine Rettungsmission zu Zeus IV geschickt wurde, bevor das Schiff explodierte. Außerdem taucht auf dem Radar eine ganze Flotte von Cybermenschiffen auf, mit Kurs auf die Erde...
Teil 3:
Der Doctor bricht aufgrund eines Schwächeanfalls zusammen und wird in einen Ruheraum gebracht. Cutler, mehr um seinen Sohn besorgt als um alles andere, will Mondas mit Hilfe einer höchst zerstörerischen Z-Bombe vernichten. Da er dafür keine Genehmigung erhält, beschließt er, auf eigene Faust zu handeln und zwingt die ihm unterstellten Wissenschaftler, die Bombe scharf zu machen.
Ben weiß allerdings vom Doctor, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Mondas sich durch die sehr hohe Energieabsorbtion selbst zerstören wird und versucht, gegen Cutler vorzugehen. Daraufhin wird mit dem bewußtlosen Doctor eingesperrt.
Aber auch der Wissenschaftler Dr. Barclay hat Bedenken, denn die Bombe könnte die Mondas zugewandte Seite der Erde radioaktiv verseuchen. Polly überredet ihn, gegen Cutler zu helfen. Er befreit Ben und erklärt ihm, wie man die Bombe unschädlich machen kann.
Bei dem Sabotageversuch wird er allerdings von Cutler erwischt und am Kopf verletzt. Er erwacht während der Startsequenz der Bombe, kann sich aber nicht erinnern, ob er sie manipulieren konnte. Der Countdown läuft ab...
Teil 4:
...und die Rakete startet nicht. Cutler rastet aus und droht, Ben, Dr. Barclay und den wieder erwachten Doctor zu töten, wenn sie die Bombe nicht starten. Währenddessen ist ein weiteres Cybermen-Schiff gelandet und die Cybermen töten Cutler, kurz bevor er den Doctor erschießen kann. Der Doctor und der Cybermen-Leader verhandeln. Die Bombe soll zunächst nicht weiter auf Mondas gerichtet werden. Der Doctor willigt ein, um Zeit zu gewinnen, da er inzwischen sicher ist, dass Mondas sich selbst zerstören wird. Ben und Dr. Barclay sollen die Bombe demontieren, Polly wird als Geisel auf das Cyberman-Schiff gebracht.
Als Nachrichten aus aller Welt über Cybermen-Invasionen eingehen, wird dem Doctor deren eigentlicher Plan klar. Sie wissen um das Risiko für ihren Planten und wollen mit der Z-Bombe die Erde vernichten, um Mondas zu retten. Er kann gerade noch Ben warnen, bevor er auch zum Cybermen-Schiff gebracht wird.
Ben und Dr. Barclay haben inzwischen herausgefunden, dass die Cybermen auch geringste Mengen an Radioaktivität nicht verkraften und benutzen Brennstäbe, um sich ihrer Bewacher zu entledigen. Allerdings stürmen bereits noch mehr Cybermen die Basis. Als es gerade zum Kampf kommt, löst sich Mondas auf und die Cybermen sterben, da sie so von ihrer Energiequelle getrennt wurden.
Überall auf der Welt verschwinden die Cyberman und auch der verloren geglaubte Sohn von Cutler meldet sich zurück, mit dem Verschwinden von Modas hat sein Raumschiff wieder volle Energie bekommen.
Ben ist inzwischen im Cybermen-Raumschiff und kann Polly und den Doctor befreien. Der Doctor ist allerdings sehr schwach und will dringend zur Tardis gebracht werden. Dort bricht er endgültig zusammen und regeneriert, sehr zur Überraschung von Ben und Polly.
Meine Meinung:
Vorab ein Wort zu den neuen Companions, beide gefallen mir sehr gut. In letzter Zeit werden die Begleiter zwar scheinbar ständig gewechselt, aber das liegt unter anderem auch daran, dass viele Geschichten nicht erhalten sind. Steven und Dodo waren für mich allerdings keine großen Verluste, um so schöner ist es, dass sie von einem sympathischen, mutigen Ben und einer cleveren Polly ersetzt wurden. Ich hoffe mal, die beiden halten sich wieder etwas länger.
Und nun zur eigentlichen Geschichten, eine sehr gelungene Episode! Die erste Regeneration und das erste Auftauchen der Cybermen, wow. Gut, die Cybermen sehen absolut lächerlich aus, aber wirken trotzdem durchaus noch sehr bedrohlich, was vor allem an ihren Bewegungen und emotionslosen Art liegen dürfte. Etwas, was ich sofort wiedererkannt habe, war der Schulterschlag, mit dem sie ihre Gegner töten, dass hat es also durch die Jahrzehnte bis zu "unseren" Cybermen geschafft.
Insgesamt ist auch diese Geschichte zwar wieder etwas dialoglastig und manche Szenen sind endlos in die Länge gezogen (wann gibt es sonst schon einen Countdown von einer Minute in Echtzeit), aber da es nur vier Teile sind, kommt die Story vor allem zum Ende hin sehr gut voran, im Vergleich zu den meisten bisherigen Geschichten überschlagen sich die Ereignisse in Teil 3 & 4 geradezu.
Man sollte nur nicht zu sehr nach der Logik suchen, die ganze Geschichte ist doch ein bisschen sehr absurd mit dem aus dem Nichts auftauchenden Mondas und seinem ebenso eigenartigem Verschwinden. Aber an der Logik stören sich ja auch heutige Folgen nicht immer
Alles in allem ist die Geschichte jedenfalls spannend und unterhaltsam und für mich eine der besten Hartnell-Episoden. Schade ist nur, dass Hartnell selbst eher wenig zu tun hat und in Folge 3 gar nicht dabei ist, was aber wohl an seiner Gesundheit lag, die auch Grund für seinen Ausstieg aus der Serie war.
Also dann, zur Regeneration.
Ich kannte bisher drei Regenerationen, die von Eccleston nach Tennant, die von Tennant nach Smith und die von Davison nach Baker. Dabei hat sich der Doctor immer für etwas geopfert, eigentlich immer zur Rettung eines Companions.
Hier ist es nun ganz anders, man hat eher das Gefühl, dass der Doctor ganz einfach am Alter stirbt. Schon in der Mitte der Geschichte hat er einen ersten Schwächeanfall und sagt dann auch etwas in Bezug auf seinen alten Körper ("Oh, I'm not sure my dear. Comes from an outside influence. Unless this old body of mine is wearing a bit thin.") Ebenso am Ende, er wird einfach zusehends schwächer und bricht dann einfach nur zusammen. Alles macht jedenfalls den Eindruck eines mehr oder weniger natürlichen Todes aufgrund des Alters.
Die Macher haben zwar erklärt, dass es eigentlich so gedacht ist, dass dem Doctor seine Lebensenergie durch den Planeten Mondas abgezogen wird, das kommt aber überhaupt nicht rüber. Zumal außer den Menschen in den Raumschiffen sonst niemand auf der Erde eine Schwächung erfährt.
Auffällig ist, dass der Doctor dringend zur Tardis will, als er spürt, dass es mit diesem Körper zu Ende geht. Da wird scheinbar schon eine starke Verbindung des Doctors mit seinem Schiff angedeutet.
Berühmte letzte Worte gibt es diesmal nicht. Es war wohl eine derartige Zeile im Drehbuch ("No... no, I simply will not give in!" ), aber die Szene wurde aus Zeitgründen (
) nicht gedreht. Sehr schade, denn ich finde den Satz echt stark und er passt hervorragend zu Hartnells Doctor! Nun heißt es Abschied nehmen vom ersten Doctor und ich bin gespannt auf Patrick Troughton. Leider fehlen seine ersten sieben Geschichten entweder komplett oder in großen Teilen, so dass ich ihn mir erst ab der fünften Staffel ansehen kann, wo er sich wahrscheinlich schon sehr in seine Rolle reingefühlt hat.