Inhalt:Das letzte Mal, als wir unsere Helden sahen, klammerten sich Clara und der brandneue Doktor an den Tardis-Kontrollen fest und der Timelord verzweifelte: "Weißt du, wie man dieses Ding fliegt?"
Schnitt ins viktorianische London, wo plötzlich ein überdimensionaler Dinosaurier auftaucht. Diesem liegt die Tardis schwer im Magen und die herbeigeeilten Detektive Madame Vastra, Jenny und Strax nehmen sich den durchrüttelten Passagieren an. Der Doctor ist nach Regenerationen traditionell verwirrt und auch diese bildet keine Ausnahme. Lange hält es ihn zwar nicht im Bett, aber auch er kann nicht die Einäscherung des Dinos durch eine unbekannte Macht verhindern. Die Dino-Lady ist nicht die einzige, die die unbekannten Mörder auf dem Gewissen haben. Ein als Restaurant getarnter Schlachthof für biologischer Ersatzteile hält mechanische Roboter am Leben, die sich durch die Zeiten hinweg in ihre zukünftige Heimat im 51. Jh. retten wollen. Das vergrabene Raumschiff wird vom Doctor enttarnt, worauf der Führungsdroide panisch die Fluchtkapsel auslöst und erst durch den Doctor zu seinem (scheinbaren) Ende geredet wird.
Clara, welche die gesamte Episode hinweg keinen Zugang zu dem fremden Doctor gefunden hat, wird durch einen Anruf aus der Vergangenheit überzeugt, dem alten Mann eine Chance zu geben.
Damit gehen die Abenteuer in eine neue Runde...
Meine Meinung:Die Hobby-Paläontologin in mir muss der eigentlichen Auswertung noch etwas Motzerei voransetzen: Ja, es ist Who und ja, man hat es wohl nur gemacht, damit es in der London Skyline geil aussieht und die Tardis verschlucken kann, ABER: DIE ZWEIBEINIGEN CARNIVOREN UNTER DEN DINOSAURIERN WAREN NICHT IM ANSATZ SO GROSS!!! Selbst die Größten waren allenfalls doppelt so hoch wie die Tardis!
Hmmm ... Charaktere super, die Handlung unausgegoren? "The Elventh Hour" hatte ein besseres Gesamttempo und war stringenter.
Im Einzelnen: Peter Capaldis Doctor gefiel mir ausgezeichnet. Auf Twitter meinte jemand, es sei seit langer Zeit ein Doctor, den man nicht bereits durch seine erste Folge definieren kann. Stimmt. Und find ich gut. Auch und gerade der Schlussstrich unters Flirten in der Tardis und wie dieser gemacht wurde (Clara: "I don't think you're my boyfriend." Doctor: "Didn't say it was YOUR mistake"). Dafür durfte er dann seinen Charme beim Riesenreptil spielen lassen. War das Moffis Rache für Capaldis resoluten Einspruch in Bezug auf Companion-Romanzen? Falls ja: Well played, Sir. Well played.
Ansonsten: Attack eyebows, rauer complainy Scottisch accent (mist, muss den Fernseher wieder unerhört laut drehen um alles zu verstehen), kratzbürstig in Sachen körperlicher Zuneigung, aber nach wie vor mit fehlendem Hirn-zu-Mund-Filter ... super Ansätze, die man hoffentlich beibehält. Man hat sehr deutlich gesehen, dass Capaldi so gut wie keine Stunts macht. Die Actioneinlagen waren noch nicht ideal geschnitten, nehme an, das Drehteam muss sich auch erstmal an den älteren Darsteller gewöhnen.
Bei Clara war ich mir nicht so ganz sicher. Sie kennt doch alle Inkarnationen des Doctors, Regeneration ist kein Neuland für sie - da sollte sie schon den Verlust "ihres" Doctors etwas leichter wegstecken. Dass es da den Anruf am Ende gebraucht hat? Wobei der wirklich tränentreibend war.
Auch sehr interessant war der vertiefende Einblick in die Beziehung zwischen Vastra und Jenny. Das Reptil ist definitiv die dominantere in der Beziehung (kommt ja auch nicht von ungefähr, bedenkt man das Matriarchat in ihrer Kultur) und Jenny eindeutig devotes Kind ihrer Epoche - aber ein bisschen mehr "Miao" wie bei der Teezeremonie würde ich mir schon wünschen. Strax ... ja Strax ... ich finds ein wenig schade, dass er nur als Klamaukfigur verbraten wird, so genial seine Einzeiler auch oft sind (aber in dieser Folge selten waren.)
Wobei wir auch bei der Story wären. *Seufz* Dass Moffat bei sich selber klaut, ist nichts Neues. Und sei ihm auch erlaubt. Aber normalerweise setzt er das besser um. So gut die Idee war, die Rollen - und grade den Doctor - als allerletzte nach dem Publikum begreifen zu lassen, woher die mechanischen Roboter kommen ... die wirklich guten Handlungsansätze blieben unausgegoren.
Ich hätte mir mehr Ruhe und Selbstreflexion der Fleischmaschinen gewünscht, nicht nur den Standart-Monster-Attack-Modus. Die "Besen-Szene" mit dem Silbertablett war großartig, ging aber im Rest unter. Und das Aufspießen der Führungsdrone auf dem Big Ben fand ich einfach nur herzlos.
Als Frage bleibt noch die Bösewichtin der Season am Ende, die mich persönlich aber nicht wirklich gefesselt hat.
Spannender fand ich den Ansatz mit dem neuen Gesicht des Doctors. Will er sich selbst an etwas erninnern? Wäre in der Tat lustig, wenn Volcano Day nochmal in irgendeiner Art thematisiert würde.
