Mich stört an der ganzen Diskussion tatsächlich der ganze Hass der sich in den verschiedenen Kommentaren und Berichten widerspiegelt und bin sehr froh, dass es hier im Forum wirklich sehr gesittet zugeht und man nicht gleich fürchten muss geteert und gefedert zu werden weil man eine andere Meinung hat.
Selbst in den Medien ist jeder, der nicht mit diesem Casting einverstanden ist, sofort ein Sexist und Frauenfeind. Jedes Argument, das man bringt, wieso einen persönlich das stört wird ignoriert und man kriegt den geballten Hass zu spüren. Es werden auch Aussagen gekürzt und schon gibt es einen Shitstorm selbst gegen ehemalige Doktoren (siehe Peter Davison, der im Grunde nur das gleiche Vorbild-Argument gebracht hat wie ich und dafür fast gekreuzigt wurde.)
Ich bin nach wie vor gegen einen weiblichen Doctor, werde der Serie aber deswegen nicht den Rücken kehren. Eine Chance hat jeder verdient, ein Schwarzer Doctor, einer mit Migrationshintergrund aus dem Mittleren Osten (Alexander Siddig anyone?), oder ja, sogar ein Rotschopf wären mir aber dennoch sehr viel lieber gewesen und hätten es auch einfacher mich zu begeistern.
Ein beratungsresistenter Chibnall, der im Alleingang sein Ding durchziehen will stimmt mich zusätzlich wirklich skeptisch was die Zukunft der Serie angeht. Moffat hatte diverse Folgen DW, einige der besten Monster und einige erfolgreiche Serien vorzuweisen, Chibnall Broadchurch (von der für mich nur die erste Staffel ertragbar war) und Dinosaurier auf einem Raumschiff, übrigens eine Folge die aufgrund der Entscheidung des Doctors seinen Gegner umzubringen und ihm keine Chance zu geben sehr skeptisch gesehen wurde.
Eine andere Frage bezüglich Jodie stellt sich mir ebenfalls.
In den vergangenen Jahren war es doch so, dass die Companions mehr und mehr das Ruder übernommen haben, die tardis entschied wo es hinging und die Companions haben dann die wichtige Entscheidung getroffen, Clara und Bill waren hier ja sehr gute Beispiele.
Was passiert wohl wenn das gemischte Doppel beibehalten (also nun ein männlicher Companion kommt) und der tatsächlich die Führungsrolle übernimmt. Wie groß wird dann der Aufschrei in der Feminist-Szene? Oder wird es eine rein weibliche Show (geschrieben, nur kurz zur Erinnerung, von einem Mann, der keine berater will)? Oder passiert das gleiche, was in 90% aller Filme und Serien mit starken weiblichen Charakteren zur Zeit passiert und der männliche Companion wird zum Comic Relief? DANN wäre ich wirklich raus glaub ich.
Bezeichnend für die Einstellung, nun unbedingt alles für alle anzupassen finde ich ja den Kommentar, dass das Casting nicht gereicht hätte, es hätte eigentlich eine Transperson mit Migrationshintergrund sein müssen (von einer bekannten Feministin) oder auch der Einwurf, dass James Bond auch zur Frau werden könnte, von James Bond "Verwalter" Broccoli.
Vielleicht bin ich ja aber auch nur ein Dinosaurier, ein alter trauriger weißer Mann, der das Gefühl hat nicht mehr repräsentiert zu werden und in die Unwichtigkeit in der Gesellschaft zu versinken.