Ich bin auch noch nicht ganz sicher, wie ich es fand. Je länger ich darüber nachdenke, desto hin- und hergerissener bin ich.
Einerseits war es fantastisch, andererseits hatte es Momente, in denen ich (rückblickend) in die Tischkante beißen möchte.
Eine dieser Folgen, die beim ersten Eindruck so genial sind, dass dan geradezu weggepustet ist, dann aber bei näherer Betrachtung doch einiges verlieren. Und das ist schade.
Irgendwie hat diese Folge etwas von einem Soufflé, das zuerst beeindruckend aufgeht, aber nach einiger Zeit des Rumstehens mächtig in sich zusammenfällt.
Ich fand die "Explosion" des Doctors erschreckend, beeindruckend, verstörend. Auf den ersten Blick.
Auf den zweiten Blick lässt dieser Eindruck rapide nach. Kalte Wut hätte mich da nachhaltiger beeindruckt.
Zitat:
[18:44:41] SatiaEntreri: Aus seiner Sicht ist es gar nicht schief gegangen...
Doch, ich denke schon, dass er begriffen hat, dass die ganze Aktion mächtig nach hinten losgegangen ist. In dem Moment, als die Kommandantin sich erschossen hat, als er begriffen hat, dass sie den Mumm hatte, das zu tun, was nötig war, um das große Ganze zu erhalten. Den Mumm, der ihn verlassen hat, als er die Menschen hat leiden hören.
Zitat:
[18:46:33] Nick: Ten IST ja ein Doctor der Extreme, von daher passt es schon ... irgendwie.
[18:46:48] Nick: Und RTD steht halt auf´s Overacting.
[18:47:11] Nick: Ich wünschte mir nur, wir hätten in der Szene den hamlet-Tennant gesehen, das wäre Gänsehaut pur gewesen.
*unterschreib*
Andererseits ... auf den dritten Blick betrachtet fällt mir da noch ein weiterer Aspekt ein:
Was, wenn das nicht nur overacted ist, nicht nur extreme Wut/Verzweiflung/Whatever, sondern ein erstes Anzeichen, dass im Hirn des Doctors einiges gerade mächtlig schief läuft. Dass er auf dem Weg ist, wahnsinnig zu werden.
Ein Ansatz, den Zuschauer klar zu machen, dass es wirklich an der Zeit ist, diesen Doctor abtreten zu lassen, weil er sonst komplett am Rad dreht und irgendwann die ganze Galaxis in Schutt und Asche legt.
Das wäre ein Ansatz, der mir gefallen würde ...
Zitat:
[18:49:05] Nick: Auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, wofür sie diese RIESIG LANGEN Korridore brauchten. Die dauernd unter Sauerstoff zu halten, ist völlig unmöglich.
Die brauchen sie bei solchen Anlagen, die man nicht "mal eben" evakurieren kann, damit man die externen Anlagen abschotten und nötigenfalls einzeln sprengen kann, ohne das Zentrum der Anlage zu gefährden. Für eine vollständige Sprengung ist eine gewissen Distanz von der zentralen Anlage von Nöten.
Was am Ende aus meiner Sicht übrigens gar nicht ging, war der schweigend-anklagend da stehende Ood, bzw. Tens Halluzination desselben.
*murr*
Da hatte ich sofort die Assoziation zu dem uralten Lenor-Werbespot, wo das "Gewissen" der Hausfrau geisterhaft aus ihr herausschwebt und fragt, ob sie auch alles für das Wohlbefinden ihrer Familie getan hat.
Normalerweise sind es die Amis, die solche Stilmittel verwenden (soweit man den Holzhammer, um die Moral in den Kopf des Zuschauers zu hämmern, ein Stilmittel nennen kann), aber hier fand ich es besonders fehl am Platz.
Wenn der Ood wenigstens rumgebrüllt hätte, so in dem Stil: "Du Idiot! Weißt du eigentlich, was du hier grade aufstellst? Merkst du noch, was du tust, oder muss dich mal jemand so lange schütteln, bis die Hirnzellen wieder an ihren Platz purzeln?!?"
Aber nö ... er steht da, gestaltgewordene Anklage und ist einfach nur überflüssig ...
Da hätte man in meinen Augen besser das vorherige Stilmittel der Erinnerung an Fragmente von Gesprochenem weiter verwenden sollen. Das wäre stimmiger gewesen.
es grüßt
Avarra