Ihr habt mich heute mit den Beiträgen so neugierig gemacht, dass ich mir den Film auch grade angesehen habe. Hat fast drei Stunden gedauert, weil ich manche Szenen mehrmals zurückgespult habe, bis ich die Sätze richtig verstanden habe, und zwischendurch auch das eine Interview zum Film geguckt hab.
Am Anfang hab ich richtig Angst vor ihm gehabt. Bei den Stimmungsschwankungen wusste man nie, ob er nicht auch mal körperlich gewalttätig wird. Und ich hatte Angst, dass der große Sohn dann vielleicht sogar zurückschlagen würde. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie unberechenbar geistig Behinderte sein können, und ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich wohl nicht damit umgehen könnte.
Tricia hat meine ganze Bewunderung dafür, wie sie mit der Sache umging, und es ist absolut nachvollziehbar, als sie dann nicht mehr konnte und nur noch wegwollte. Das war ja dann auch der Wendepunkt im Film. Als Alan endlich einsah, dass mit ihm was nicht stimmt und dass er auch ein wenig mitarbeiten muss. Wie er da so verloren auf der Treppe stand und versprach, sein bestes zu tun...
Und das hat er dann ja auch. Das war einfach rührend anzusehen. Und schmerzhaft, wie er versuchte, die Kontrolle zu behalten. Als er sagte, dass er vor dem Unfall auch kein Essen kochen konnte, blitzte sogar ein wenig vom alten Alan auf und ich musste lächeln.
Und die letzten Minuten haben dann auch bei mir die Tränen kullern lassen, mit seiner Ansprache an den Sohn, und vor allem als er vorm Radio hockte und den Liedtext aufschrieb
. Da kam er mir sehr entschlossen vor, er sagte genau, was er wollte und was er nicht wollte. Auch wenn er im Interview gesagt hat, dass die Betroffenen ihm vor allem gesagt hätten, es gibt kein Happy-End, sondern es geht immer weiter, so habe ich doch den Eindruck, mit dem Einzug ins neue Haus haben sie einen Neuanfang gemacht. Es wird zwar nicht alles wie vorher, aber sie haben einen Weg gefunden, damit umzugehen.
Eine Sache hab ich aber nicht verstanden: Als der Makler zu Besuch war und er sich die Videos anguckte - hat er da die grüne Plastikbox als Toilette benutzt? Weil er sich danach so die Hose hochzog. Aber direkt thematisiert wurde das nicht. Dann hätte sie sie doch sicher anders angefasst.
Am Anfang, als er das Geschirrtuch über den Toaster legte und hoffe, somit die Flammen zu verdecken - wirklich wie ein kleines Kind. Was ich nicht sehe ist nicht da. Manchmal hab ich Angst, dass meine Oma auch so was veranstaltet, sie fängt auch an, Dinge zu vergessen.