Gerade mal wieder gelesen und ich muss schon sagen, gegen
Ghosts of India, das ich unmittelbar davor gelesen habe, fällt es ganz schön ab. Was eigentlich schade ist, denn die Geschichte verspricht an sich viel Spannung (der Doctor wird gejagt!) und Vergnügen (Verwechslungsorgie kann man schon sagen).
Einer meiner Kritikpunkte ist die Darstellung des Doctors. Donna finde ich eigentlich ganz gut getroffen, aber der Doctor agiert eher wie eine cartoonartige Version seiner selbst. Erinnert ein wenig an
The Infinite Quest das Ganze und ist definitiv auf ein ähnlich junges Publikum zugeschnitten. Interessant, dass es dann aber doch immer mal wieder eingeschobene Betrachtungen über den Charakter des Doctors gibt, die auf den Punkt getroffen sind. Insofern frage ich mich, ob das erstere vielleicht nur dem Zielpublikum geschuldet ist. Außerdem muss ich bei den Witzen nicht lachen, das ist auch nicht gerade hilfreich. Das heißt übrigens nicht, dass es nicht eine Menge Stellen zum Schmunzeln gäbe. Amüsante Szenen gibt es auf jeden Fall, besonders Doctor versus Roboter
. Also schlecht ist es definitiv nicht (Es wird halt nur problematisch, wenn der Doctor manchmal mehr Baris ähnelt, als sich selbst
).
Und nun zu dem Grund, warum das Buch trotz des vielversprechenden Ansatzes auch nicht so richtig spannend ist: Wie gesagt, es geht um eine Verwechslungsgeschichte, die auch verheißungsvoll anfängt und zu der auch später nochmal neue, interessante Facetten dazukommen, aber der Hauptteil wird einfach viel zu früh aufgelöst. Das ist für die Erzählung der Geschichte tatsächlich wichtig, anders würde es möglicherweise gar nicht funktionieren, aber es nimmt einfach Spannung heraus (auch, weil die Auflösung nur für den Leser, aber nicht die Akteure gilt). Außerdem tauchen deshäufigeren Rätsel auf, die man als Leser weit vor den Akteuren durchschaut und sowas macht nie einen guten Eindruck (allerdings lese ich das Buch ja nun auch zum zweiten Mal und kann mich nicht mehr erinnern, wie das beim ersten war). Ein gewisser Teil des, hm, "dummen" Handelns wird später auch nochmal erklärt, aber auch das macht es nicht wirklich besser, zumal die Auflösungen am Schluss alle sehr plötzlich und zu einem Gutteil jetzt auch noch völlig aus dem Nichts kommen (also nicht ganz aus dem Nichts
, aber mit einem Tempo und einer Verständnisanforderung, die vorher nicht da waren). Man hat beinahe das Gefühl, dass dem Autor am Ende die Seiten ausgingen (oder die Zeit ^^) und er schnell fertig werden musste. Alle losen Fäden werden aber verknotet… irgendwie…
Öhm, was noch… Dass Donna sehr gut dargestellt wird, habe ich ja schon angemerkt - ihr hätte ruhig mehr Zeit im Buch gewidmet werden können – aber auch einen der anderen Charaktere, oder eigentlich zwei, möchte ich mal hervorheben. Der Fiesling Sebastiene hat etwas, auch wenn er leider am Schluss etwas, öhm, an geistigem Zusammenhalt verliert. Er ist eigentlich so unglaublich böse, kommt dabei aber so gesittet und geschniegelt daher
. Und Baris, Doctor-Fan Nummer 1, ist auch irgendwie niedlich, zeigt aber, dass er auch mehr draufhaben kann. Zumal der ja einiges durchzustehen hat, der arme Kerl. Hm, ich stelle gerade fest, dass es tatsächlich auch an diesen beiden und dem Zusammenspiel mit dem Doctor liegt, dass ich das Buch trotzdem unterhaltend fand. Naja, und seien wir mal ehrlich, der Doctor beständig in Gefahr als Trophäe erlegt zu werden birgt auch ein gewisses Potential ^^.
Also alles in allem ist das Buch leider nicht ganz so gut, wie es sein könnte, aber okay. Es liest sich schon ohne weitere Probleme weg
.