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 Betreff des Beitrags: Classic Who 1 - An Unearthly Child
BeitragVerfasst: Sa 29. Okt 2011, 19:34 
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Inhalt:

Die beiden Lehrer Barbara Wright und Ian Chesterton machen sich Sorgen um ihre Schülerin Susan Foreman. Sie scheint einerseits geradezu ein Genie zu sein, die über wesentlich mehr Wissen verfügt als ihre Lehrer, andererseits kommt sie mit den einfachsten Sachen, wie etwa der Währung, nicht zurecht. Sie folgen ihr zu einem Schrottplatz und weiter in eine Police Box, die dort abgestellt ist. Und ab geht es in der TARDIS in die Steinzeit, wo sie zwischen die Fronten des Machtkampfes innerhalb eines Stammes geraten. Schlussendlich können sie jedoch ins Ungewisse fliehen (nicht einmal der Doctor weiß, wo sie die TARDIS hinbringen wird). Sie landen in einem versteinerten Wald und verlassen die TARDIS, da sieht man als Zuschauer auf der Konsole, wie die Strahlung in den gefährlichen Bereich steigt ...

Meine Meinung:

Nachdem ich vor einiger Zeit festgestellt habe, dass ich in meiner Kindheit in Wirklichkeit nie mehr als 10 bis 15 Geschichten des 3. bis 7. Doctors gesehen habe, habe ich mir vorgenommen, die Classic Who Ära aufzuholen. Und was liegt näher als beim Anfang zu beginnen? Mittlerweile habe ich fast die komplette Hartnell-Ära durch (ein paar Folgen zwischendurch habe ich ausgelassen, außerdem auch solche, die nur als Audio vorliegen) - meine Bewertung, vor allem des Doctors, wäre sonst sicher anders ausgefallen.

Den Anfang fand ich ja genial. Die Anfangssequenz dauert fast 2 Minuten und wie man so durch den Nebel auf dn Schrottplatz gelangt und dann plötzlich vor der Police Box steht, das hat bei mir schon mal echt Gänsehaut verursacht. Der Rest war dann leider bestenfalls durchschnittlich.

Barbara und Ian finde ich sehr sympathisch, wobei ich mich zuerst gewundert habe, dass man als Identifikationsfiguren für eine Kinderserie ausgerechnet Lehrer hernimmt. Die beiden kommen mir für ihre Zeit auch sehr fortschrittlich und engagiert vor.

Susan hingegen geht mir schon jetzt ziemlich auf die Nerven und das wird bis zu ihrem Abschied, mit wenigen Ausnahmen, auch nicht besser werden. Das ist wohl einer der Gründe, warum die Classic Who Serie nie eine Serie für junge Mädchen war - wer möchte sich schon mit einer solchen Heulboje identifizieren? Barbara sei ihr hysterischer Anfall verziehen, denn die entwickelt sich im Gegensatz zu Susan dann richtig toll.

Und dann der Doctor: Mit späteren Doctoren eigentlich gar nicht zu vergleichen, ja nicht einmal mit dem Doctor aus der 2. und 3. Staffel. Hier kommt er verdammt unsympathisch rüber, arrogant, desinteressiert und feindselig bis fast hin zu körperlicher Gewalttätigkeit (als er offenbar den verwundeten Höhlenmenschen mit einem Stein erschlagen will und von Ian daran gehindert wird).

Die Story selbst fand ich jetzt auch nicht so toll, was auch daran liegt, dass ich null Interesse an der Steinzeit habe. Zwischendurch zieht es sich auch ganz schön, das zieht sich aber eigentlich durch fast alle alten Folgen.

Einige Grundprämissen der Serie werden hier auch klargestellt: Der Doctor hat keinen Nachnamen und der Chameleon Circuit der TARDIS geht offensichtlich auf der Reise in die Steinzeit kaputt, denn der Doctor und Susan zeigen sich sehr überrascht, dass die TARDIS immer noch wie eine Police Box aussieht. Den Konsolenraum finde ich übrigens toll - dieses futuristische Design gemixt mit den einzelnen bequemen Möbeln gefällt mir.

Ob ich weitergeschaut hätte, wenn ich in 1963 vor dem Fernseher gesessen wäre? Keine Ahnung. Aber wenn diese in der heutigen Zeit meine allererste Folge Doctor Who überhaupt gewesen wäre, ohne dass ich weiß, wie genial die Serie schon bald wird, wäre es wohl auch meine letzte gewesen ...


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BeitragVerfasst: Sa 29. Okt 2011, 20:56 
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"Grumpy old Man"... so beschreibt Ten den ersten Doctor in dem Special "Time Crash" :)... und das war noch eine Untertreibung ^^...

Das Barbara und Ian Lehrer waren, resultiert einfach aus der Tatsache heraus das man damals noch versucht hat mittels Fernsehen Bildung zu vermitteln und dabei zu unterhalten... was liegt da näher, als dem harten Kern einer Serie ein oder zwei Lehrer zu verpassen :).

Was den unterschiedlichen Stil angeht... so ist es einfach der Zeitgeist... vor allem bei einer SF/Fantasy Serie wie DW... ich persönlich mag auch mehr Star Trek DS9 und ENT anstatt Classic... :)

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"Wir sind alle Menschen dieses Planeten, egal, welche Religion, Hautfarbe und Herkunft wir aufweisen!"
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BeitragVerfasst: So 30. Okt 2011, 15:34 
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Wenn man einmal davon absieht, dass ich irgendwann etwas in den Fernseher werfen wollte, wann immer der Satz "we make fire" kam, fand ich das eigentlich auch alles ziemlich ok.
Der Doctor war durchaus so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte und die Companions sind beide sehr sympathisch.
Ich hatte zu beginn große Schwierigkeiten mit der Langsamkeit des Erzähltempos, aber irgendwann hatte man sich daran gewöhnt.
Es war in der Tat faszinierend, die TARDIS zu sehen und zu wissen, dass das ihr erster Auftritt war. Habe ich das eigentlich richtig verstanden, dass der Doctor und seine Enkelin da schon eine ganze Weile so "campierten"? Susan schien ja schon länger in die Schule zu gehen in der die Companions unterrichtet haben.
Warum waren die so lange da? Wurde das erklärt?

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BeitragVerfasst: So 30. Okt 2011, 18:43 
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Dass Doctor Who damals sehr stark dem Bildungsauftrag verschrieben war, sieht man ja auch an den vielen historischen Folgen in der Hartnell-Ära. Ich war nur etwas überrascht, weil ich mir als Kind sicher keine Serie angeschaut hätte, in der zwei Lehrer die Hauptrolle spielen. ;-)

Das mit dem anderen Stil darf man der Serie einfach nicht vorwerfen, das wäre unfair. Dass das ganze schwarz-weiß ist, stört mich überhaupt nicht (m Gegenteil, da fallen die Kulissen ein bisschen weniger auf). Damit bei dem Erzähltempo keine Langeweile aufkommt, kann man ja nebenher was machen, und selbst an das teilweise grauenhafte over-acting (vor allem von Carole Ann Ford) gewöhnt man sich recht schnell.

Zitat:
Habe ich das eigentlich richtig verstanden, dass der Doctor und seine Enkelin da schon eine ganze Weile so "campierten"? Susan schien ja schon länger in die Schule zu gehen in der die Companions unterrichtet haben.
Warum waren die so lange da? Wurde das erklärt?


Susan sagt, dass sie schon seit 5 Monaten in London sind. So wie ich das verstanden habe, wollte Susan wohl länger an einem Ort bleiben, sie wollte auch in die Schule gehen und hat sie sich ausgesucht - sie wollte halt "normal" sein. Der Doctor war damit eigentlich nicht einverstanden, da es seiner Meinung nach gefährlich ist, sich länger an einem Ort aufzuhalten, denn die beiden sind ja auf der Flucht bzw. im Exil.


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BeitragVerfasst: So 30. Okt 2011, 19:15 
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Ich werfe es der Serie nicht vor, das ihr Erzähltempo damals so langsam war. Auf keinen Fall tue ich das. Für die damalige Zeit war das so genau richtig.
Es ist für mich auf einem ähnlichen Level schwierig, wie es heute schwierig ist, z.B. Shakespeare zu lesen, als sei es ein "normaler" Text von heute.
Nur weil die Sprache (beim ollen William) oder das Tempo (bei DW classic) anders ist, heißt das keineswegs, dass es schlecht ist.

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BeitragVerfasst: Mo 12. Dez 2011, 03:01 
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Ich fang auch grade an die classic folgen zu gucken ..Mich streng es sehr an aber das liegt an den 60zigern und der Aufmachung ebenso das es doch "Mehr Theater" ist und teilweise sehr langsam sich hinzieht . Es liegt aber dran das man ganz anderes gewoehnt ist ;) Allerdings hat der doctor fuer mich wieder Erkennungswert den selbst der erst " Trickst" immer mal wieder um sein "Willen durch zu bekommen " Auch wenn wie bereits von katha angesprochen der erst sehr "eigen" ist

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BeitragVerfasst: Mo 12. Dez 2011, 06:43 
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Als ich "An Unearthly Child" zum ersten mal sah, war ich eher weniger begeistert. Was wohl auch daran lag, dass ich zu dem Zeitpunkt nur ein paar Folgen des 10. Doctors kannte, und neugierig auf die Anfänge der Serie war. Und so im dirkten Vergleich, wenn man nichts weiter weiß ... Jedenfalls, mir erschien der Doctor einfach zu unsympathisch, so gar nicht wie ich ihn als Ten kannte.
Andererseits muss man "An Unearthly Child" zugute halten, dass es ja die Pilotfolge war und es gibt nicht viele Serien, die von Beginn an wirklich gut sind. Sei es, weil die Darsteller noch nicht aufeinander eingespielt sind, weil die Charakterer noch nicht endgültig entwickelt sind, weil ...
Jedenfalls, als ich mir die Folge später noch einmal ansah, nachdem ich wusste wie die Charaktere sich entwickeln würden, sah ich sie in einem ganz anderen Licht. Ich konnte stellenweise die Verschmitztheit des ersten Doctors durchblicken sehen, der gerne den "grumpy old man" gibt, es aber eigentlich gar nicht ist; es gab schon einige typische Doctor-Ian und Doctor-Barbara-Szenen, usw usw. ... Die Folge achte mir Spass.

Was ich gar nicht vertsehe ist, dass manche sagen, sie hätten Schwieigkeiten mit dem Erzähltempo. (Das ist jetzt icht als Vorwurf von mir gemeint!). Vielleicht liegt es datran, dass ich mit älteren sachen aufgewachsen bin und das empo daher gewöhnt bin, aber ehrlich gesagt, mir fällt das gar nicht auf.

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BeitragVerfasst: Di 13. Dez 2011, 01:54 
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Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen den alten Sachen und den neuen.

Früher haben sie sich viel mehr Zeit genommen, die Situation als solche vorzustellen. Der Doctor stolpert da zwar meistens auch Hals über Kopf hinein, aber was wirklich los ist, kristallisiert sich erst allmählich heraus. Was sicher auch am Aufbau der Einzelepisoden liegt, für die es ja jeweils nach 25 Minuten einen Höhepunkt geben musste, aber auch in jeder neuen 25 Minuten-Episode eine Steigerung oder einen neuen Twist (sich daran zu gewöhnen, fand ich echt schwer (und das nicht etwa wegen irgendwelcher "genialer" Cliffhanger Bild ) und ich will mir nicht vorstellen, wie es gewesen sein muss, nach einem so kurzen Happen eine Woche oder selbst nur ein paar Tage auf den nächsten Teil warten zu müssen). Davon abgesehen, dass eben auch an sich viel mehr Zeit zum Erzählen einer Geschichte zur Verfügung stand und diese dadurch u.U. eben auch komplexer aber auf jeden Fall länger wird. Außerdem spielt bei den frühen Folgen auch der Science-Aspekt der Science Fiction eine viel größere Rolle. Da wird zum Teil doch erheblicher Aufwand betrieben, um Authentizität zu erschaffen, und das sind nicht unbedingt Erzählelemente, die die Geschichte im strikten Sinne auf die Auflösung hin voranbringen (sie aber natürlich dennoch ungemein bereichern können).

Und was auch auffällt, und zwar besonders stark beim dritten Doctor: Auch der Lösung des Problems wird viel mehr Zeit gewidmet. Da wird probiert und geforscht und Methoden ausgeschlossen, andere ausprobiert. Heutzutage scheint es meistens nur eine Lösung zu geben, die dann mehr oder weniger am Ende der Folge aus dem Ärmel geschüttelt wird. Soll nicht heißen, dass sie nicht logisch hergleitet wird oder so, aber die Auflösung beschränkt sich eben wirklich mehr aufs Ende. Früher scheint mir das mehr ein kontinuierlicher Prozess gewesen zu sein, der damit seiner Natur nach eben auch, sagen wir mal, weniger explosiv ist. Davon abgesehen gibt es natürlich hier wie da spannende und weniger spannende Folgen und die weniger spannenden können dann bei bei so sechs Einzelepisoden oder so durchaus mal sehr zäh werden, wenn man darauf wartet, dass endlich etwas passiert :roll: . Zumal der Fokus generell meistens eher auf der intellektuellen Leistung liegt und heutzutage stärker auf der Handlung - und wenn es nur der Dialog ist, der im Gehen durchgeführt wird oder mit kräftigem Armrudern (weswegen dann stillere Momente wiederum u.U. sehr viel bewusster eingesetzt und auch wahrgenommen werden können, denke ich).

Ich finde allerdings auch, dass dieser so stark wahrnehmbare Unterschied sich spätestens mit dem vierten Doctor verliert. Ich könnte jetzt nicht sagen, ob der Aufbau der Folgen generell anders wäre, aber der Dotor selbst ist auf alle Fälle aktiver angelegt und auch die Folgen kamen mir insgesamt betrachtet spannender vor. Der Science-Aspekt wird hier deutlich geringer und die Freude am Erforschen fremder und ungewöhnlicher Welten größer. Ich denke, da ist eine deutliche Tendenz zu handlungsbezogenerem Erzählen wie heute zu erkennen.

(So, ich hoffe, das war nicht zu viel Mist, ich glaube, es ist doch schon etwas spät geworden Bild.)

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