Na, wenn du schon einen Thread dazu aufmachst, dann werde ich doch gleich mal etwas schreiben (auch wenn die Erinnerung nicht mehr ganz frisch ist):
Also, das ist die erste Folge der zweiten Staffel, die ich gesehen habe und ich fand sie auch Klasse.
Am Anfang war es ja etwas verwirrend, dass da so plötzlich ein neues Gesicht auftaucht, aber ich dachte: Ja gut, vielleicht ist ein Neuer dazu gestoßen. Hätte ja sein können. Dass dem nicht so war wurde ja recht schnell klar. Ich denke, es war auch gut, dass das schon am Anfang enthüllt wurde, denn nun konnte man sich darauf konzentrieren, wie sich die Personen des Teams verändert haben, was mit ihnen durch die Manipulationen geschieht. Und wie sie immer wieder darum ringen, herauszufinden, was vor sich geht. Und das war wirklich sowohl spannend als auch interessant. Owen war z.B. einfach nur niedlich, wie er es immer wieder – ohne Erfolg – bei Tosh versucht. So sympathisch. Als er sich dann in sein altes Selbst (ich kann mich gar nicht erinnern, dass der so ein Ekel ist) verwandelt, möchte man ihm am liebsten eins überbraten. Dabei erfährt man, bevor sie die Amnesiepille nehmen, wenigstens ein wenig, warum er so ist. Und das ist wirklich, wirklich traurig.
Oder Ianto, verzweifelt und voller Abscheu über sich selbst, nach der eingeimpften Erinnerung über sein verborgenes Selbst als Frauenmörder, die er einerseits glauben muss – weil es ja seine Erinnerung ist – die aber andererseits so seinem Wesen widerspricht. Klasse.
Richtig klar wurde das Ausmaß der Manipulationen ja zuerst bei Gwen und Rhys. Auch das sehr überzeugend mit mitreißend gespielt. Ich weiß ja nicht, inwiefern der Gute bisher in der zweiten Staffel so mitgespielt hat, aber ich fand es gut, dass er hier so viel Raum bekam, wo er in der ersten Staffel so untergeht und eher wie ein lästiges Anhängsel wirkt, das in die Serie geschrieben wurde und von dem keiner weiß, wie er es am besten loswird… dabei ist der so sympathisch. Hat mir jedenfalls sehr gefallen.
Wie überhaupt die Folge gut war und man eine Menge über die Personen erfahren hat. Wobei ich die Sache mit Jacks Kindheit ein wenig seltsam finde. Das ist irgendwie nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, als er erzählt hat, dass er als erster (oder war das jüngster?) auf seiner Insel als Zeitagent angeworben wurde und alle stolz auf ihn waren oder so. Vielleicht fehlt mir da noch etwas…
Zwei Sachen fand ich allerdings merkwürdig an der Folge.
1. Am Schluss, als Adam Jack anbietet, seine Erinnerungen zurückzuholen, wenn der ihn dafür am Leben lässt. Die Situation ist ja klassisch. Was ich nicht verstehe ist, warum Jack darauf eingegangen ist. Er musste doch wissen, dass Adam die Erinnerungen manipulieren würde (was ich auch nicht verstehe ist, warum dieser nach diesen Manipulationen so sicher schien, sich auf ewig in Jacks Gehirn eingebrannt zu haben und damit niemals dem Vergessen anheim fallen zu können), ich denke soviel ist über diesen Charakter im Laufe der Zeit klar geworden. Natürlich nagt da das Verlangen und das verzweifelte Sehnen nach verlorenen Erinnerungen, aber ich hatte fest damit gerechnet, dass er Adam zuhört und dann ein festes „Nein“ verkündet. Seine ganze Haltung hat für mich darauf hingedeutet. Und dann so etwas. Wirkte so unpassend, aber vielleicht muss ich mir das nochmal genauer angucken… ich war etwas abgelenkt
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2. Was für ein Wesen ist Adam überhaupt? Normalerweise sind die Außerirdischen/Fremden oder wer auch immer der aktuelle Bösewicht ist, ja so angelegt, dass man sich mühelos einen Hintergrund dazu dichten kann oder das einfach nicht so die Rolle spielt, zumal das Whoniversum – wo ich jetzt Torchwood mal mit dazu rechne – ohnehin durch skurrile Charaktere hervorsticht. Und ich bin bestimmt nicht der, der für alles eine wissenschaftliche Erklärung braucht. Aber dieses Wesen ist irgendwie völlig unlogisch. Woher soll ein Volk kommen, das nur in den Gedanken anderer existieren kann, sprich wie soll es entstanden sein. Oder, wenn Adam ein Einzelfall ist, wer hat ihn dann erschaffen? Denn von allein entsteht so etwas merkwürdiges doch nicht. Dann käme das aber fast einem Angriff gleich. Dazu passt aber wieder nicht so ganz, dass Adam eigentlich, wenn auch auf ziemlich heimtückische Art und Weise, nur überleben will. Wobei er sich da, trotz der Erfahrung, über die er wohl verfügen sollte, ziemlich ungeschickt bei der Auswahl seiner Opfer angestellt hat… wie auch immer, gegen diesen Charakter sträubt sich in mir alles. Was nichts damit zu tun hat, wie er gespielt wurde. Das hat mir auch gefallen. Einerseits so unschuldig-freundlich und andererseits hat man doch immer dieses tatsächliche fiese und selbstsüchtige durchscheinen sehen.
Jedenfalls ist das eine tolle Folge, in die man sich gut einfinden kann und die durchaus animiert, sich doch mal den Rest der Staffel anzuschauen
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